Wenn Sie blinde und sehbehinderte Menschen unterstützen wollen, bedenken Sie, dass jeder Mensch selbstbestimmt und in eigener Freiheit für sich entscheiden will. Keiner möchte vereinnahmt oder bevormundet werden.
Deshalb zuerst immer fragen!
Hören Sie erst einmal zu. Das ist besonders wichtig, wenn Sie betroffene Menschen nicht kennen.
Und entscheiden Sie nicht für andere!
Hier erfahren Sie, welche Unterstützung Sie anbieten können:
Assistenz und Begleitung
Assistenz umfasst die Hilfe bei allen Tätigkeiten des täglichen Lebens, die ein behinderter Mensch nicht allein ohne Hilfe durchführen kann. Assistenz kommt von assistieren. Der Duden erklärt dazu: „Assistieren ist jemandem nach dessen Anweisungen zur Hand gehen, bei einer Arbeit oder Tätigkeit behilflich sein.“ Dies zeigt, dass es nicht um Betreuung oder Versorgung geht. Der Mensch, dem Sie assistieren, entscheidet selbst über alles, er braucht nur Ihre Unterstützung. Man kann auch von dienen, zuarbeiten oder zur Hand gehen sprechen, um den Begriff zu erklären. Was Assistenz konkret meint, ist individuell unterschiedlich und hat mit Fähigkeiten und Kenntnissen des behinderten Menschen zu tun. Es kann vom Vorlesen eines Textes über die Unterstützung bei der Orientierung in einem fremden Umfeld bis zur Begleitung auf dem Weg reichen.
Assistenzleistungen können auch von betroffenen Menschen im Rahmen des Bundesteilhabegesetztes (BTHG) beantragt werden, um den Alltag selbstbestimmt gestalten zu können. Dies ist eine Leistung der sozialen Rehabilitation und Nachteilsausgleich, deren Kosten übernommen werden. Dazu gehört auch die Arbeitsassistenz.
Im Alltag wirft gerade die oft gern angenommene Begleitung auf einer Wegstrecke schnell Fragen auf: Schiebe ich besser oder ziehe jemanden hinter mir her?
Für den zu begleitenden Menschen ist es am besten, den eigenen Arm zu reichen und neben ihm zu gehen. Doch wie durchschreiten wir gemeinsam eine Tür oder bewegen uns auf Treppen?
Dazu gibt es gute Tipps, die wir in einer dreitägigen Schulung mit dem Titel „Mit Blinden und Sehbehinderten unterwegs“ weitergeben. Ziel dieser Fortbildung ist es, als sehender Mensch blinde und sehbehinderte Menschen besser zu verstehen und sicher zu begleiten. Die Schulung liefert dabei nicht nur Theorie, sondern alles Gelernte wird auch ausprobiert.
Auf der Seite Über uns im Abschnitt Assistenz erfahren mehr über unseren Arbeitsschwerpunkt.
Barrierefreie Literatur
Auch Bibel, Gesangbuch, Losungen und christliche Literatur gibt es für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich. Dabei stehen die Produkte in Großdruck, zum Hören, zum Fühlen in Punktschrift sowie digital zur Verfügung.
Das Angebot wird hier vorgestellt: Barrierefreie Informationen und Literatur
Barrierefreie Gestaltung der Umwelt
Für die selbständige Orientierung und Lebensgestaltung hilft eine barrierefreie Gestaltung der Umwelt. Dazu dienen akustische Signale – wie z.B. die Töne einer Ampel oder die Ansagen an einer Bushaltestelle. Platten im Boden mit Rillen oder Noppen, sogenannte Leitstreifen, helfen bei der Orientierung. Sie können beim Gehen gefühlt oder mit dem Langstock ertastet werden. Markierungen mit großer Schrift oder Tastmodelle erleichtern die Orientierung in Gebäuden. Die kontrastreiche Gestaltung kann helfen, die Eingangstür zu finden oder nicht gegen eine Glastür zu laufen. Beim Essen hilft es, wenn nicht der weiße Teller auf der weißen Tischdecke steht.
So gibt es viele Dinge, die den Alltag für blinde und sehbehinderte Menschen erleichtern.
Auf der Seite Orientierung erhalten Sie weitere Informationen, geordnet nach Schlagworten.