Eine Welt ohne Brailleschrift – das ist für viele Menschen kein Problem. Sehende Menschen kennen oftmals nicht einmal die kleinen erhabenen Punkte, die für blinde Menschen allerdings so viel bedeuten. Diese Punkte erlauben ihnen, mit den Fingern zu lesen. Und ohne Lesen geht es nicht im Leben – Texte schreiben, Bücher wahrnehmen, am Computer arbeiten, da braucht es die hilfreichen Punkte.
Sechs Punkte, zwei Reihen mit je drei Punkten nebeneinander, wie die Augen eines Würfels, bilden das Raster für die Punkte-Kombinationen, mit denen die Buchstaben dargestellt werden. Die Punkte werden von hinten in das Papier gepresst, so dass sie als Erhöhung mit den Fingerspitzen abgegriffen werden können. Oder sie werden mit kleinen Stiften digital dargestellt auf einer schmalen Zeile, die an den Computer angeschlossen werden kann. Mit diesem so einfachen Sechs-Punkte-System können sogar mathematische Formeln und Noten wiedergegeben werden.
Heute am 4. Januar ist Weltbrailletag. An diesem Tag denken wir an den Erfinder der Punktschrift Louis Braille, der am 4. Januar 1809 geboren wurde. Im Alter von nur 16 Jahren erfand er die Blindenschrift, die deshalb auch „Brailleschrift“ genannt wird. Ihm zu Ehren hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 2018 den 4. Januar zum Internationalen Welt-Braille-Tag erklärt. Der Aktionstag macht jährlich auf die zentrale Bedeutung der Blindenschrift und die Situation blinder und stark sehbehinderter Menschen aufmerksam.
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